Am 02.07.2019 war die heutige Klasse 10 der Staatlichen Gemeinschaftsschule Kaulsdorf auf unserem Vereinsgelände zu Besuch. Gemeinsam mit Klassenlehrerin (und Vereinsmitglied des AV Saalfeld) Frau Ziermann und Herrn Ullrich ging es an diesem Tag darum, den Angelverein und seine Arbeit kennenzulernen und die Saale sowohl biologisch als auch chemisch zu untersuchen. Begrüßt wurden die Jugendlichen morgens durch Sportfreund Olaf Schulz. Dann ging es auch direkt an die Arbeit. In zwei Gruppen aufgeteilt, war das erklärte Ziel, die Saale genauer zu untersuchen.
Die Biologen wurden von Frau Ziermann in ihren Arbeitsauftrag und die Vorgehensweise eingewiesen. Mit Keschern, Gummistiefeln und Schalen ging es dann in das kalte Nass. Steine wurden eingesammelt, der Kescher eifrig geschwungen und im Kies gewühlt, um so viele Kleinstlebewesen wie möglich einzusammeln. Diese wurden dann sorgfältig an Land gebracht und von der Gruppe behutsam mit Pinsel und Federstahlpinzetten von den Steinen entfernt und aus den Schalen gesammelt. In kleinen Fanggläschen wurden die Lebewesen dabei zunächst nach Aussehen sortiert und dann mit den bereitliegenden Bestimmungshilfen und Lupen sortiert. Welch Überraschung, dass der eine oder andere kleine „Steinhaufen“ sich doch tatsächlich als richtiges Tier entpuppte! Auch eine junge Grundel und ein Stichling waren in den Proben dabei. In Auswertungstabellen wurden dann die Anzahl und Häufigkeit der entdeckten Tiere festgehalten und mit Hilfe bereitliegender Materialien der Saprobien-Index und damit die Gewässergüte bestimmt. Anschließend wurden alle Lebewesen behutsam zurück in die Saale gegeben.
Auch die Chemikanten waren fleißig. Bevor die Experimente zum Nachweis verschiedener Ionen gestartet werden konnten, stand als erstes die Entnahme von Wasserproben aus der Saale an. Dies nutzten viele Schüler um sich in der Saale kurz abzukühlen, wobei einige Schüler feststellen mussten, dass FlipFlops doch nicht die richtige Schuhbekleidung für einen Spaziergang in der Saale darstellten. (Da sich ein Flip-Flop so gut mit dem Flussboden verstand musste dieser anschließend mit vereinten Kräften aus dem Schlamm ausgegraben werden.) Nachdem alle Schuhe wieder an den richtigen Füssen waren und die Gummistiefel ausgeleert waren folgte die Auswertung der entnommenen Proben nach den Experimentieranleitungen. Die Schüler waren dabei mit großem Eifer und viel Freude am Experimentieren, da hier Theorie in der Praxis angewendet werden konnte und die Schüler praktisch arbeiten konnten und so ihr Wissen in die Praxis umsetzen konnten und dabei auch überrascht waren auf welche Rückschlüsse mit den chemischen Messwerten geschlossen werden konnte. Es wurde von den Schüler z.B. die Konzentrationen verschiedener Ionen (Nitrat-Ionen, Ammonium-Ionen, Nitrit-Ionen) gemessen, mit deren Hilfe Rückschlüsse auf eventuelle Verunreinigungen der Saale geschlossen werden könnten. Ebenso wurde der pH-Wert und die Härte des Wassers gemessen. Mithilfe des pH-Werts kann man unter anderem auf die Art der vorkommenden Fische schließen, da Fische oft auf einen sehr engen pHWertbereich im Wasser angewiesen sind. Nach dem Aufräumen und der fachgerechten Entsorgung der Chemikalien sowie einer kurzen Stärkung mit Wienern und Toastbrot wurden die Messerwerte aufbereitet, versucht eventuelle „Ausreißer“ in den Messergebnissen zu erklären, und mit den Ergebnissen eine Aussage über die Gütequalität der Saale zu treffen.
Die Gesamtergebnisse wurden dann mit einer kurzen Erklärung der Vorgehensweise der zweiten Gruppe vorgestellt, wobei die Messergebnisse den Erwartungen entsprochen haben und der Saale von den Schülern eine sehr gute chemische Gütequalität sowie eine gute biologische Gütequalität (Güteklasse II – III) bescheinigt wurde. Natürlich wurde auch darüber gesprochen, wie aussagekräftig die Ergebnisse sind und wie man vorgehen müsste, um eine genauere wissenschaftliche Analyse zu erreichen. Anschließend folgten noch eine Vorstellung des Angelvereins Saalfeld mit seiner Geschichte, Organisation und der Hege-Arbeit durch Vorsitzenden Hartmut Martin sowie eine kurze Vorstellung der beeindruckenden internationalen Erfolge des Casting-Clubs und ein Rundgang durch das Vereinshaus. Interessierte Schüler konnten im Anschluss noch dableiben und unter fachkundiger Anleitung Ruten schwingen und den Casting-Sport erproben. Die Jugendlichen (und auch die beiden Lehrer) hatten dabei sehr viel Spaß, sodass wir diese Exkursion in den nächsten Jahren gerne wiederholen.
N.Ziermann & C. Ullrich
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